02.10.2013

Wenn Deine Gelenke vor Dir die Rentengrenze erreichen

dann darfst Du Dich doch mal alt fühlen, oder? 
Nicht nur, dass ich nach zwei Jahren wieder oder immer noch massive Schmerzen beim Laufen habe, nein dieser Zustand wird sich auf lange Sicht auch nicht mehr ändern. Hat der Ersatz des Femurnagels kurzzeitig eine Besserung gebracht, dass die Schmerzen am distalen Ende beseitigt waren, so meint nun mein Sprunggelenk, es wäre endlich mal an der Reihe. 
So ein Mistbiest, jetzt hat es zwei Jahre klaglos alles mitgemacht, die Schrauben und Platten liegen brav da, wo sie liegen sollen; die Bruchstücke sind zusammen gewachsen, das Band wieder fest am Knochen getackert und nun? Lacht sich das Gelenk ne hübsche Arthrose an. Super, ich bin doch noch keine alte Oma!  
"Tja, nach so einer Verletzung sind Ihre Gelenke halt 20!!! Jahre älter" Hallo? Was soll ich denn den Rest meines Lebens machen, wenn das OSG in Rente geht? Mit nem Rollator zur Arbeit? 
Oder irgendwo an nen Schreibtisch versauern, wo ich den ganzen Tag dann nur vor mich hinstiere?
Und wenn ich mir vorstelle, welche Gelenke alle was abgekriegt haben.....
Ich geh mir schon mal 'ne liegende Tätigkeit suchen.
Mann, wann wird das eigentlich endlich so, dass ich nicht immer wieder Einschränkungen spüre? 
Nein, ich habe heute einfach mal keine Geduld und bin frustig.
Sagt der neue Orthopäde doch tatsächlich, ob ich schon meinen Schwerbehindertenausweis beantragt hätte. 
Hallo? Ich will das nicht. Denn damit müsste ich ja mich damit abfinden, dass es nie mehr so wird wie früher. Irgendwie bin ich noch nicht bereit dazu....

25.09.2013

Und was machen Sie?

Vor meiner Zeit als Polytrauma war ich zwar immer fit, aber nicht immer gesund.
Und um herauszufinden, was denn meinem Innersten so fehlt, wurde ich von meinem damaligen Internisten in die hiesige Uniklinik eingewiesen.
Dort wurden dann so nette Tests wie Glukosetoleranztest, 24 Std Dauer-EKG etc. gemacht; so langsam kam man meiner Schilddrüse auf die Schliche und es stand dann - als Vorbereitung auf die Resektion derselben - noch eine Katheter-Blutentnahme an. Also Katheter in die Leiste, bis oben hochschieben und an den verschiedenen Stellen dann Blut abnehmen.
Geschah wohl im Rahmen einer Studie, oder so, denn es waren noch zwei nette Studenten beteiligt. Die holten mich morgens im Zimmer ab; da die Entfernung von einer Klinik (Innere) zur anderen Klinik (Chirurgie) nicht weit ist, beschlossen wir, den Weg zu Fuß zurück zu legen.
Wir waren eine nette Runde, unterhielten uns über dieses und jenes aus dem Uni-Leben. In der Chirurgie angekommen, stellte sich heraus, dass ich mit den Örtlichkeiten weit besser vetraut war als sie und dann kam das Beste:
Wir stehen so vor der OP-Schleuse und einer der Studenten fragte mich dann: "Und was ist Ihre Position jetzt hier?"
Bei meiner Antwort "Ich bin der Patient, dem sie jetzt das Blut abnehmen werden" fiel beiden die Kinnlade runter und sie wussten plötzlich nicht mehr, was sie sagen sollten.




Dann kam auch schon die OP-Schwester und unsere Wege trennten sich.
Später im OP fand ich sehr interessant, auf dem Monitor live mitverfolgen zu können, wie der Draht in mir hoch wandert; einmal kratze es plötzlich hinterm Ohr. Kommentar des arztes:"Tschuldigung, falsch abgebogen!"
Und wenn man dann sieht, wie der kiefer sich beim Sprechen bewegt.... hihihi.

Der Rücktransport fand dann im Liegen statt; hochdramatisch sah das aus, ich noch mit OP-Häubchen ; sagte meine Bettnachbarin wenigstens.

Das ist jetzt nun bald 7 Jahre her, aber ich weiß das noch wie heute und es zaubert mir jedesmal wieder ein Lächeln ins Gesicht.

26.08.2013

Es lebe mein guter Freund Ibu!

Von wegen Erholung. Seit ich hier am Bodensee bin, habe ich mehr Laufkilometer zusammen als zuvor. Und nicht in der Natur, am See oder im Museum, nein städtisches Pflaster wurde ausgiebigst getestet, Balsam für mein linkes Sprunggelenk;-)
Aber wenn s nicht mehr geht nachmittags, dann kommt eben mein guter Freund Ibu zum Einsatz und eine Viertelstunde nach unserer Zusammenkunft kann es weitergehen. 

Dabei macht es durchaus einen Unterschied, ob er aus dem Hause Hexal oder dem Hause ratiopharm. Ich meine, dass die länglichen ratiopharm Ibus besser bzw. schneller wirken als die Runden von Hexal. Und das Einsatzfahrzeug bringt ihn immer ruckzuck herbei;-))
Aber egal, Hauptsache es wirkt!
Und da der nächste "Wir schauen mal in Ihr Inneres"-Termin in 5 Wochen sowieso ansteht, geht das auch noch bis dahin.
Außerdem lass ich mir von diesem OSG nicht meinen Urlaub vermiesen. Der wunderbar ist: Sonne, See, Schiffahrt und vielleicht noch auf einen richtigen Berg.

14.08.2013

zufällige Fotosession mit Christoph 51

Gestern abend nach der Arbeit beim Auto angekommen und zufällig Christoph 51 auf dem Landeplatz erblickt. Und da ich bisher noch keine Gelegenheit hatte, die BK 117 näher anzuschauen, habe ich diese Gelegenheit doch gleich mal wahrgenommen. Kamera habe ich ja immer dabei und das kam dabei raus:












Liebe Grüße an die Besatzung und immer 

Guten Flug und Gute Besserung!

09.08.2013

Von wegen "Alles ist gut"

Jetzt hatte ich gedacht, mit dem Einbau des neuen stärkeren Titannagels sei das Läufen kein Problem mehr und jetzt nach 5 Monaten fängt das Sprunggelenk an zu Zicken!
Zuerst dachte ich noch an Überlastung wegen der letzten Campusrunde, die ich nach längerer Zeit mal wieder gegangen bin. Joggen geht ja nicht mehr. Aber uch nach drei Tagen keine Besserung. Habe es nun mit verschiedenen Schuhen probiert, mit Erhöhung und ohne - keine Änderung. Und das jetzt kurz vor dem Urlaub! 
Vor 6 Wochen bin ich noch ein ganzes Wochenende zu Fuß unterwegs gewesen, zwar abends total erledigt, aber keine Probleme mit dem Knöchel links.
Orr, ich will nicht wieder mit einer neuen Baustelle bei meinem Arzt auftauchen!!! Der Termin ist für Ende September geplant, solange werde ich es noch so versuchen, aber wenn es bis dahin nicht besser ist, dann heisst es eben wieder "Aller guter Röntgen sind drei" Ellenbogen, Oberschenkel und OSG links bitte zum Durchleuchten!

Und ich hatte mich schon so uf den Säntis gefreut.

24.07.2013

Dann press doch selber, Frau Dokta!



Dann press doch selber, Frau Dokta!
Aus dem Klinikalltag einer furchtlosen Frauenärztin

Von Dr, Josephine Chaos
Fischer-Verlag, 2013
978-3596196340


Im Geheimen haben wir es ja schon immer geahnt, aber nie gewagt nachzufragen: Wie geht es denn nun wirklich hinter den Kulissen eines Krankenhauses zu? Stimmen die Klischees der Arztserien mit der Wirklichkeit überein, ist es immer nur dramatisch und sind die Ärzte immer am Rande einer Katastrophe entlangeilend die Halbgötter in Weiß?
Oder ist das vielleicht alles ganz anders???
Ein erfrischend witziges, kurzeilig geschriebenes Buch einer jungen Frauenärztin, die natürlich unter Pseudonym schreibt, berichtet sie doch von ihrem Arbeitsalltag in einer gynäkologischen Notfallambulanz.
Herrlich die Beschreibung ihrer Kollegen, das Zusammenleben in der Abteilung und die merkwürdigsten Notfälle, die da so eintrudeln.
Göttlich die Typisierung mancher Patientinnen; manchmal glaubt man die Personen zu kennen, so treffend sind die Verhaltensweisen dargestellt. Aber auch die Dramatik kommt nicht zu kurz!
Das Buch ist aus dem Weblog von Josephine Chaos entstanden, das ich schon seit längerem begeistert lese; das Buch habe ich als E-Book auf meinem mobilen Gerät gelesen; es ist genau richtig um plötzlich entstandene Wartezeiten zu überbrücken oder einfach um einem mal wieder ein lautes Lachen beim Lesen zu entlocken.

10.04.2013

Kläglich versagt......

als Mensch habe ich damals, Mitte der 90er Jahre etwa.
Im Café meines Mittagspausenvertrauens saß ich und wurde Zeuge eines Notfalls. Ein junger Mann, na eher ein Jugendlicher; wohl gerade aus dem Krankenhaus entlassen, denn er war mit reichlich Verwandtschaft unterwegs, noch nicht so ganz fit und aus den Gesprächsfetzen heraus zu hören waren immer mal bedauernde Worte und "das wird schon wieder" etc.

Eine Familie mit Migrationshintergrund, laut, Raum einnehmend und dadurch schon im Fokus der um sie herum sitzenden anderen Cafébesucher. Also kein Fall von, im Verborgenen ist was passiert, aber so genau hab ich es nicht mitbekommen.

Plötzlich verdreht der junge Mann die Augen und bekommt einen Krampanfall oder epileptischen Anfall; ich bin ja kein Mediziner, und damals war mir die Medizin ja noch viel ferner als heute.
Er war auf jeden Fall irgendwie abwesend und fiel dann auch mehr oder weniger von der Bank; seine Mutter hielt ihn und schrie immer nur "Mein Sohn, was ist mit meinem Sohn"
Die anderen am Tisch scharten sich um die zwei, er wurde auf den Boden zwischen den engstehenden Tischen gelegt und krampfte da weiter.

Und ich? Ich sass wie erstarrt ein paar Tische weiter und war völlig gelähmt. Im Kopf wusste ich genau, was zu tun wäre: die Tische und Stühle wegstellen, damit genug Platz war, falls der junge Mann um sich schlagen würde und damit er genug Luft bekäme. Vorne am Thresen Bescheid sagen (das war immerhin in noch handylosen Zeiten), dass sie den Notarzt alamieren sollen, die Verwandten beruhigen, einen anderen Menschen vorne am Eingang postieren, damit er den Weg weisen kann.

All das ging mir im Kopf herum; aber dass ich die Initiative ergriffen hätte? Nein! Feige und "Oh Gott, hoffentlich tut einer was"-gelähmt packte ich zusammen - zum Glück hatte dann tatsächlich einer den Notarzt alamiert - und ging.
Innerlich heulend über so viel Feig- und Unfähigkeit. Das hat mich doch so tief angegriffen, dass die Szenerie mir nach 20 Jahren noch genauso präsent ist wie heute.

Eine Konsequenz habe ich daraus gezogen; als mal wieder bei uns gefragt wurde, ob nicht jemand den Kurs zum Ersthelfer machen wolle, habe ich mich gemeldet und ihn dann auch in regelmäßigen Abständen immer wieder aufgefrischt.

Danach hatte ich tatsächlich zweimal die Gelegenheit, bei uns zwei Menschen zu helfen; natürlich war die Unsicherheit da; der Schreck fuhr mir in die Knochen, als das erste Mal der Anruf kam "Du musst kommen, einer jungen Studentin geht es schlecht" , aber zum Glück war noch nichts passiert, ich konnte sie in einen schnell rekrutierten Übungsraum bringen und dort für besserung sorgen. Sicherheitshalber riefen wir den Krankenwagen, als sie uns sagte, dass sie schwanger wäre; obwohl sie es zuerst nicht wollte.
Auch der zweite Fall, ein junger Dozent, der plötzlich zusammengeklappt war, war nicht sehr begeistert, als ich gerufen wurde und wollte sich zuerst nicht "behandeln" (doofer Ausdruck, denn behandeln kann ich ja nix) lassen, aber nachdem er das zweite Mal zusammengeklappt ist, habe ich auch wieder den Krankenwagen gerufen.
Vielleicht lag es daran, dass ich im Studentenalter nicht so als kompetente Person rüberkam, oder er als Dozent der juristischen Fakultät es nicht gewohnt war, einem studentenähnlichen Individuum Folge zu leisten.

Momentan bin ich "ausser Dienst", aber sobald ich wieder fit genug bin, mache ich nicht nur wieder den nächsten Auffrischungskurs, sondern dann endlich auch die Weiterbildung zum Sanitäter.

Drückt mir die Daumen....

26.03.2013

Nu machen Sie mal so wie beim ersten Mal...

so die letzte Anweisung meines Operateurs letzten Freitag. Was er meinte? Nach der Entlassung aus der Klinik in die Reha war der linke Ellenbogen praktisch steif. Nur geringe Extension und Flexion war vorhanden, aber mit den engagierten Physios in Bad Wimpfen und zähem Durchhaltevermögen habe ich inzwischen fast normale Gradzahlen erreicht. Gut, die Extension ist momentan rein mechanisch an ihre Grenzen angekommen, aber an die Nase fassen und hinterm Ohr kratzen geht schon wieder ganz normal:-)

Eine gute Physiotruppe, nette Mitpatienten, keine Schmerzen und vor allem täglicher Fortschritt machten das Übungsprogramm zu einer gern absolvierten Routine.

Aber nun ist die Situation eine andere: ich bin nicht in einer Reha, sondern allein zuhause, habe nur 3x die Woche eine Physik und der Rest obliegt komplett mir. Gut, als Hilfsmittel habe ich noch einen Bewegungsstuhl, aber auch der kann nicht eine Übung mit Therapeuten ersetzen.

Und dazu kommen noch die immer noch vorhandenen Schmerzen. Da ich nicht wochenlang die Opiate nehmen will, bin ich gerade dabei herum zu experimentieren, welche Kombination von Novamin und Voltaren am besten wirkt. Nun ja, mit wechselndem Erfolg:-)  Wobei auch der Tagesablauf und die verschiedenen Beanspruchungen des Ellenbogens auch noch mit hinein spielen.

Manchmal kann ich mich nur sehr schwer motivieren, nochmal eine aktive Übung zu machen; erstens tut es meistens weh und zweitens bin ich manchmal abends echt fertig. Obwohl ich weder für den Arm noch für's Bein groß etwas gemacht hatte.
Aber dann plagt mich das schlechte Gewissen, ich höre die mahnenden Worte im Hinterkopf:"Das Schlechteste wäre es, wenn das wieder einsteift und wir zum Schluss das Radiusköpfchen reduzieren müssen."
Toll, dann wäre nämlich die ganze OP umsonst gewesen:-(

Also versuche ich wenigstens 3x am Tag im Bewegungsstuhl und danach je noch eine aktive Einheit zu absolvieren.
Da hat wenigstens die senile Bett Flucht, die mi h momentan morgens heimsucht, ihren Vorteil: die erste Einheit habe ich schon vor dem Frühstück hinter mir.

Ab 2. April gehe ich wieder arbeiten, bin gespannt, wie ich das dann auf die Reihe kriege; den Bewegungsstuhl muss ich nämlich Ende der nächsten Woche abgeben. Ab da bin ich dann total auf mich alleine gestellt...

19.03.2013

Ich habe vor Jahren mal so einen Kurs gemacht...

Henrik Bülling (@firefox05c) hat um 5:05 PM on Di., März 19, 2013 getwittert: Ersthelfer im TV: "Ich habe vor Jahren mal so einen Kurs gemacht..." Natürlich. Wie ALLE ANDEREN AUTOFAHRER AUCH!!! Warum helfen so wenige? (https://twitter.com/firefox05c/status/314044883583250433)
Tja, die Frage stelle ich mir seit dem Unfall natürlich immer wieder. Wie hätte ich reagiert? Hätte ich mich getraut? Immerhin liegt mein letzter Erste-Hilfe-Kurs ja auch schon ein paar Jahre zurück. Gut, war immerhin ein ausführlicherer Ersthelfer-Kurs und ich hatte dann ein paar Mal sogar die "Gelegenheit", mein erworbenes Wissen anzuwenden, aber auch das waren eher harmlose Fälle.
Wüsste ich wirklich auf Anhieb, wie die stabile Seitenlage geht? Oder wie ich korrekt reanimieren? Obwohl da ja angeblich Nichtstun noch schlechter ist als etwas falsch zu machen. Wenn ich anfange, den Brustkorb zu bearbeiten und der Mensch am Boden war doch nicht reanimationspflichtig, dann wird er spätestens dann protestieren. Hat mir ein DRKler mal geantwortet.
Nachdem ich ja jetzt besser zu Fuß bin und das Hinknien inzwischen auch erträglicher ist, kann ich vielleicht doch endlich meinen Plan in Angriff nehmen, mich zum ehrenamtlichen Sanitäter ausbilden zu lassen.
Den Entschluss habe ich nach meinem Unfall konkret gefasst, davor war das eher so ein"Später, wenn ich mal Zeit dazu habe".
Wer weiß, wo ich heute wäre, wenn nicht damals so viele Ersthelfer vor Ort gewesen wären, oder wenigstens Autofahrer, die den Notruf abgesetzt haben.
Und wenn ich mal in die Situation kommen sollte, dann will ich wenigstens mein Bestes tun.
Also jetzt ersteinmal einen Erste-Hilfe-Kurs buchen und dann geht es weiter.

15.03.2013

Dieser Weg wird kein leichter sein.....

Dass die Rekonvaleszenz von den Unfallfolgen langwierig sein würde, habe ich akzeptiert. Nach 17 Monaten habe ich jetzt hoffentlich die Hälfte der Wegstrecke hinter mir.
Auch die Tatsache, dass die zwei letzten OPs wieder mit mehrwöchigem Klinikaufenthalt verbunden waren und die noch vor mir liegenden in ca. einem Jahr ähnlich sein werden; alles akzeptiert.
Aber wieso bin ich immer noch so naiv und glaube, dass nach einer erfolgreichen OP der Körper sofort wieder so funktioniert wie früher?
Sollte ich nach monatelanger Reha und immer noch benötigter Physio langsam wissen, dass dat nicht geeeht;-//
Also versuche ich jetzt brav neben meiner Ergo- und Physiotherpie mindestens 4 mal am Tag jeweils eine Stunde im Bewegungsstuhl zu verbringen. Ist ja kein Provlem, sollte man meinen, bin ich doch noch krank geschrieben. Ha! Falsch gedacht! Der Mensch denkt sich das so schön aus, ber das Schicksal hat anderes mit einem vor. Statt nur auf Rekonvaleszenz geeicht zu sein, habe ich plötzlich mit Beerdigungsvorbereitungen etc. zu tun. Fast kommt es mir so vor, dass meine geliebte Großtante nur gewartet hat, daß ich wieder heil aus der Klinik rauskomme, um gehen zu können. So fragte sie mich bei meinem letzten Besuch, einen Tag vor ihrem Tod, mehrmals, ob es mir besser ginge. So als wollte sie vorher nicht gehen.
Liebes Tantchen, ich danke Dir, daß ich bei Dir immer ein offenes Ohr gefunden habe und Dir so manche Herzensangelegenheit anvertrauen konnte. Hab' es gut und friedlich da oben.
Es war gut so, sie hatte bis kurz vor ihrem Tod noch selbständig in ihrer Wohnung gelebt, nur die letzten 4 Wochen war das nicht mehr möglich. Aber auch diese Zeit versuchten wir ihr so angenehm wie möglich zu gestalten.
So also hat sich die Woche anders gezeigt wie geplant.
Aber so ist es halt, ändern lässt sich das Leben nicht, also nehme ich es an wie es kommt und versuche, das Beste daraus zu machen....

07.03.2013

Nur weil der Herr Professor...

Mit Ihnen das heute morgen so besprochen hat, brauchen Sie nicht zu glauben, dass .... also uns ist das einfach zu schwammig, wann wollen Sie denn jetzt gehen, wir müssen das ja noch alles organisieren...

So überfiel mich heute Nachmittag der Stationsarzt Benjamin B. Was war geschehen? Letzten Mittwoch war die Doppel-OP, alles war gut verlaufen, der aufgebohrte Vemurnagel sitzt bombenfest und macht mir keinerlei Probleme. Elle und Speiche sind erfolgreich getrennt worden und bis auf eine Blutarmut am nächsten Tag - mein HB-Wert blieb bei 7 - verlief alles unkompliziert. Die Gabe von zwei Blutkonserven löste jedoch dieses Problem schnell, die Aufklärung über das Wollen darüber machte auch schon B.
Ein junger, immer etwas ernst blickender Mann, als Stationsarzt wahrscheinlich chronisch in Zeitnot. Da kommt so ein Patient wie ich vermutlich grade noch recht: unter der besonderen Obhut des Chefs stehend, beliebt weil immer gut gelaunt und dazu noch als Wege Unfall privat versichert.

Gut, ich habe ein gutes Verhältnis zum Prof., er hat vor eineinhalb Jahren ja auch lang GE.nun an mir herum operiert. Glaube es waren damals acht OPs. Ausser dem reizte ihn wohl die komplexe Verletzung und deren Reparatur. Naja und da er mich für so fachkundig hält, die Zusammenhänge in meinem Ellbogen zu verstehen, erklärt er mir die OP halt anhand der 3D-Bilder direkt am Schirm.
Ich war ja auch überrascht, als er mich mit ins Stationszimmer lotste, wo das ganze Team zusammen saß und mir dort am Bildschirm alles erklärte.
Vielleicht rührt daher die Aversion gegen mich her.

Mir war ja schon aufgefallen, dass ich mit ihm nicht so warm werden würde wie mit den anderen, macht ja auch nichts, ich kann auch auf professioneller Ebene freundlich und sachlich meinem Gegenüber sein, kein Problem für mich, bin ich von Berufs wegen ja gewohnt.
Wenn jemand mich kritisieren will, soll er das offen tun, wenn B. es nicht passt, dass ich so ein gutes Verhältnis zu seinem Chef habe, dann muss er das eben in meiner Gegenwart verbergen und nicht mit dieser Art versuchen, mich zu deckeln.

Meine Bettnachbarin war richtig entsetzt über sein Verhalten, mir war das im ersten Moment gar nicht so bewusst gewesen.

Da fehlt es eben dann doch noch ein bisschen an Erfahrung und Professionalität, das Eingehen auf den Patienten auf neutraler, aber freundlicher Ebene, das fehlt ihm noch ein bisserl.

Aber vielleicht kommt das ja noch, ich wünsche es ihm jedenfalls!

Und nein, lieber B., ich möchte keine Sonderbehandlung, ich bilde mir nichts auf meinen Privatstatus ein und ich bin nicht nachtragend! Wir sehen uns morgen früh bei der Visite!

01.03.2013

In der "Werkstatt" meines Vertrauens...

Habe ich heute mal wieder eingecheckt. Wie wohltuend, wenn man die Räumlichkeiten kennt und das Procedere von Stationärer Patientenaufnahme bis über 'wir machen dann noch ein CT gefolgt von 'und nun noch bitte zum Anästhesiegespräch bitte' schon fast zur Routine geworden ist.
Diesmal habe ich einen einwöchigen Tuningaufenthalt geplant, das Lenkgestänge und die Achse benötigen Service. Soll heißen, in einer Doppel-OP ist zuerst die Instandsetzung des Ellenbogengelenks links und danach ein Nagelwechsel von UFN auf aufgebohrten Femurnagel, ohne Verriegelungsbolzn geplant.
Natürlich hatte es in der Nacht ausgiebig geschneit und "mein Haus" zeigte sich zum Abschied nocheinmal in winterlicher Atmosphäre. War ja klar! Zum Glück kann ich mich auf meinen Fahrdienst verlassen, der packt bei so einem Wetter dann einfach mal das große Auto aus und ab ging es an den Fluss. Ein kurzer Blick nach links zum Helistandort; keiner da, aber bei diesem Wetter bleibt Christoph 53 wohl eher am Boden.
Der Rest des Tages vergeht dann mt Warten; am längsten vor der Anästhesie, bei den anderen Stationen ging es relativ schnell. Da staunte die ärttin nicht schlecht, wie ich meinen Arm da ins CT zirkelte; platz ist in der kleinsten Hütte und der Rest von mir ist ja beweglich;-))
Der aufklärende Anästhesist muss ja am Abend auch kirre sein: so geschätzt fünfzig Mal am Tag das gleiche Gespräch zu führen. Na ja, wir haben es kurz gemacht; kenne das ja in und auswendig inzwischen!
Zurück auf Station dann erstmal ein Kaffee und eigentlich Ausruhen; kommt der Oberarzt vorbei und verkündet mir, dass der zum Einbau vorgesehene Nagel leider nicht eingetroffen ist:-((
Die geplante OP könne erst am Mittwoch, also einen Tag später stattfinden.
Und die OPs auf zwei Tage zu verteilen war keine Option, ist vielleicht auch besser so. Hab ich noch einen Tag Zeit bis zum BTM-Rausch;-)




30.01.2013

Ein cooler Podcast zum Thema Hören

und den vielfältigen technischen Möglichkeiten dazu:
"Die unerhörten Fälle des Edgar Auris" Hier der Link zur Homepage

Warum dies hier? Ist doch kein Knochen oder so? Tja, die einzige nichtknöcherne Verletzung, die ich dauerhaft davongetragen habe ist der komplette Hör- und Gleichgewichtsverlust rechts.

Und da kommt so ein Podcast für die phantastische Welt des zweiohrigen Hörens natürlich genau richtig.

Denn im Auditory Valley wird zum Thema Hören geforscht und in Oldenburg haben sie ja schon Ansätze gefunden, wie wir einohrigen Hörer wieder dreidimensional Hören können können; so in der näheren Zukunft wenigstens. Da gab es sogar einen Innovationspreis 2012. Hier ein Link zu einem Beitrag des Deutschlandfunk.

Denn an die Baustelle habe ich mich noch nicht rangewagt. Bisher wurde mir als einzige Alternative zum ein Ohr Hören nur das Cochlea-Implantat genannt.

Also hört mal rein, ist ganz witzig gemacht.

Euer Polytrauma


26.01.2013

Warten auf den Werkstattbesuch

oder heilt die Zeit doch alle Wunden?
Nun ist die letzte Kontrolle schon 2 1/2 Monate her und die Schmerzen sind immer noch präsent. Aber schon nicht mehr so stark, nein je länger ich zuwarte, desto besser wird es. Naja, sagen wir mal so; sie sind jetzt bei anderen Bewegungen da. Mehr so bei Quer- und Drehkräften auf das Bein und wenn ich es nach der Beugung wieder strecke.
Beim Laufen selbst ist es besser geworden. Vielleicht liegt es auch an der inzwischen vorhandenen Schuherhöhung, dass es mit dem Laufen besser klappt. Und durch das kontinuierliche Training kann ich auch das Hinken immer besser kontrollieren.
Ist doch eigentlich eine positive Bilanz für Januar, oder?