25.09.2013

Und was machen Sie?

Vor meiner Zeit als Polytrauma war ich zwar immer fit, aber nicht immer gesund.
Und um herauszufinden, was denn meinem Innersten so fehlt, wurde ich von meinem damaligen Internisten in die hiesige Uniklinik eingewiesen.
Dort wurden dann so nette Tests wie Glukosetoleranztest, 24 Std Dauer-EKG etc. gemacht; so langsam kam man meiner Schilddrüse auf die Schliche und es stand dann - als Vorbereitung auf die Resektion derselben - noch eine Katheter-Blutentnahme an. Also Katheter in die Leiste, bis oben hochschieben und an den verschiedenen Stellen dann Blut abnehmen.
Geschah wohl im Rahmen einer Studie, oder so, denn es waren noch zwei nette Studenten beteiligt. Die holten mich morgens im Zimmer ab; da die Entfernung von einer Klinik (Innere) zur anderen Klinik (Chirurgie) nicht weit ist, beschlossen wir, den Weg zu Fuß zurück zu legen.
Wir waren eine nette Runde, unterhielten uns über dieses und jenes aus dem Uni-Leben. In der Chirurgie angekommen, stellte sich heraus, dass ich mit den Örtlichkeiten weit besser vetraut war als sie und dann kam das Beste:
Wir stehen so vor der OP-Schleuse und einer der Studenten fragte mich dann: "Und was ist Ihre Position jetzt hier?"
Bei meiner Antwort "Ich bin der Patient, dem sie jetzt das Blut abnehmen werden" fiel beiden die Kinnlade runter und sie wussten plötzlich nicht mehr, was sie sagen sollten.




Dann kam auch schon die OP-Schwester und unsere Wege trennten sich.
Später im OP fand ich sehr interessant, auf dem Monitor live mitverfolgen zu können, wie der Draht in mir hoch wandert; einmal kratze es plötzlich hinterm Ohr. Kommentar des arztes:"Tschuldigung, falsch abgebogen!"
Und wenn man dann sieht, wie der kiefer sich beim Sprechen bewegt.... hihihi.

Der Rücktransport fand dann im Liegen statt; hochdramatisch sah das aus, ich noch mit OP-Häubchen ; sagte meine Bettnachbarin wenigstens.

Das ist jetzt nun bald 7 Jahre her, aber ich weiß das noch wie heute und es zaubert mir jedesmal wieder ein Lächeln ins Gesicht.