06.11.2012

Lieber Prof. O.

Ich hätte da mal ein paar Fragen.....
Wir kennen uns ja nun schon ein Jahr, naja, sie haben mich vor einem Jahr in denkbar schlechten Zustand getroffen und alles getan, dass es mir wieder gut ging. 
  • Aber wie ist das eigentlich, hören Sie Musik, wenn Sie operieren? Und wenn ja, welche? Stimmt es, dass der die Musik bestimmt, der zuerst den mp3-player eingestöpselt hat? 
  • Wie läuft das ab, wenn sowas wie ich angekündigt wird. Kriegen Sie als Chef dann automatisch eine Nachricht oder probieren die anderen es erst mal selbst? Will fragen; gibt es Diagnosen, bei denen feststeht 'nee klar, ist Chefsache? 
  • Darf man als Nichtpatient eigentlich in die Intensivabt. zurück kommen und die behandelnden Ärzte von damals aufsuchen und kennenlernen? Ich kann mich nämlich an keinen erinnern. 
  • Was mich zur Frage führt, warum kann ich mich an die Woche nicht erinnern? Der Unfall, Ok, den werde ich wohl nie als reales Ereignis empfinden können; einfach weil die Fahrt vorher endet. Aber die Woche danach ist bis auf ein paar Blitzlichter einfach weg. 
  • Ist mein Hirn einfach zu blöd, um sich daran zu erinnern oder waren das Medikamente? 
  • Bisher hat mir noch keiner meiner Ärzte erzählt, wie mein Zustand bei der Einlieferung denn wirklich war, ich hör immer nur manchmal so nebulöse Andeutungen von meiner Familie. Was war denn nun? Ich halt das aus, ist ja rum, bin ja noch da. Nur hätte ich einfach gerne mal ein Gespräch darüber, was wirklich Sache war damals.
 Tja, das sind so Fragen, die kann man eigentlich während der monatlichen Kontrolluntersuchung nicht stellen, da ist die Zeit irgendwie nie für. Aber irgendwer muss mir das doch irgendwann mal beantworten, oder ist das nicht drin? 
Darf ich als Patient meinen behandlenden Arzt mit solchen "nicht fachlichen" Fragen aufhalten?